Wie der Käse nach Rothenkirchen kam

Liebe Käseliebhaber und Freunde regionaler Produkte, 

im Folgenden möchte wir Sie gerne an der Story, wie der Käse nach Rothenkirchen kam, teilhaben lassen.

Alles begann als eine kleiner Gedanke, denn Milchkühe gab es in Rothenkirchen schon lange, aber eine Mobile Käserei im Nordosten sollte es erstmals 2020 in dem kleinen beschaulichen Örtchen Alt Kentzlin geben.

Im Spätsommer 2020 drangen erste Informationen dazu nach Rothenkirchen, die uns dazu veranlassten diesen anfänglichen Gedanken weiterzuspinnen und mit unserer Kuhstall- und Herdenmanagerin, Gritt Heiforth, die ersten Worte zu diesem Thema zu wechseln. Schnell standen Gespräche mit den Betreibern der Mobilen Käserei in Kentzlin (MKK) an und die Idee vom hofeigenen Käse festigte sich.
Am 02.11.2020 produzierten wir so auch schon in Kooperation mit Anja Hansen und Henriette Gaede von der MKK den ersten Käse aus der frischen Morgenmilch unserer Rothenkirchener Milchkühe. Dies erfolgte auf dem kürzesten Weg und direkt im LKW der MKK vor unserem Kuhstall. 1000 Liter Milch wurden dazu aus unserem Milchtank in den LKW gepumpt. Ein paar Stunden später war er „geboren“, der erste Käse aus dem kleinen Örtchen, aus dem schon zuvor so einige regionale Produkte hervorgegangen waren. Weitere Sorten Käse in unterschiedlichen Reifegraden folgten.
Niemand wusste zu diesem Zeitpunkt, wohin die Reise geht und ob diese Reise überhaupt fortgesetzt wird. Verkauft werden durfte dieser Käse noch nicht, aber natürlich nutzten wir die bevorstehende Weihnachtszeit, um entsprechende Käsepäckchen inklusive Umfragebögen zum Käse an unsere Mitarbeiter zu verteilen. In der Auswertung stellten wir fest, dass hier durchaus Potenzial lag und dieser neue Weg durchaus Chancen hatte, fortgeführt zu werden. Und so kam es, dass wir noch vor Heiligabend den Antrag auf Zulassung beim Veterinäramt einreichten, welcher im März 2021 dann bewilligt wurde. Endlich konnte es so richtig losgehen!

Natürlich experimentierten wir in der Zwischenzeit mit den richtigen Rezepturen und Geschmacksrichtungen und machten uns Gedanken wie wir denn nun unseren Käse nennen sollten. Schließlich stand schnell fest, dass wir nicht nur eine Sorte produzieren wollten, sondern mindestens 3-4 Sorten, damit jeder auf seinen Käsegeschmack kommen konnte.

Wir dachten darüber nach, wie viele fleißige Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im und um den Kuhstall  nahezu rund um die Uhr arbeiteten. Alle hatten eines gemeinsam: Kunden sahen und hörten eher selten etwas von ihnen und ihrer Arbeit. Aber ohne sie hätten wir keine Milch und auch keinen Käse! Und so war die Idee da! Menschen sind Individuen, jeder ist einzigartig. Die eine mit jugendlichem freundlichen Wesen (Swantje), der nächste mit viel Erfahrung, quasi ein Urgestein des Betriebes (Roland), die eine blond, die nächste klein, aber mit Biss (Laura). Es war genial! Denn relativ schnell entdeckten wir die unglaublichen Parallelen zu unseren Käsesorten. Jeder Käse war speziell und ließ sich idealerweise einer Mitarbeiterin oder einem Mitarbeiter zuordnen. Sie waren diejenigen, die es längst verdient hatten, Wertschätzung zu erfahren! Und das nun ganz offiziell und für jeden potenziellen Käsekäufer sichtbar.

Es wurden immer mehr Käsesorten und auch wir hatten Schwierigkeiten, die einzelnen Käsesorten auseinanderzuhalten, also wurde eine umfangreiche Beschreibung zu jedem Käse immer notwendiger. Ab sofort stand „Olli“ (Oliver) für unseren Weichkäse in Salzlake und „Roland“ als Urgestein des Betriebes mit weit über 50 Jahren Zugehörigkeit für unsere älteste Käsesorte, einen 6 Monate gereiften Hartkäse. Die Kunden kamen schon bald nach Rothenkirchen und fragten direkt nach „Bärbel“, „Roland“, „Olli“, „Laura“ und so weiter. Unser Rohmilchkäse sei sehr lecker und nicht vergleichbar mit dem Käse aus dem Supermarkt, so die Meinung unserer Kunden. Und auch unsere Mitarbeiter identifizierten sich mehr und mehr mit ihrem Käse. Kunden wollten plötzlich für enge Verwandte und Bekannte mit dem selben Namen einen Käse namens „Jenny“ oder „Elke“ mitnehmen.

Mittlerweile produzieren wir 11 Sorten. Nicht alle sind stets verfügbar, denn die Reifezeit ist sehr unterschiedlich und es können nicht alle Sorten an einem Produktionstag hergestellt werden. So bleibt es abwechslungsreich und neue Sorten sind vorprogrammiert. Noch haben nicht alle Mitarbeiter*innen ihren eigenen Käse. Es ist also noch etwas „Luft“ für neue kreative Ideen.

Irgendwann im Laufe des Jahres 2021 stellten wir fest, dass unser Sortiment mittlerweile weit über 50 Lebensmittel fasste. Es wurde Zeit für ein Lädchen – unser „Genusslädchen“!
Dieses hat inzwischen nicht nur einen Namen, sondern auch eine Räumlichkeit. Eingebettet in unserem Bürogebäude lässt es sich hier von Montag bis Freitag sehr gut einkaufen.

Kommen auch Sie vorbei und überzeugen Sie sich selbst.

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